Gründungsdatum: 15. Oktober 1923
mitglieder aktuell: 1000+

Der Hamburger Sportverein Barmbek-Uhlenhorst von 1923 e. V. ist ein Sportverein aus Hamburg mit Sitz im Stadtteil Barmbek-Nord. Neben Fußball, durch den der Verein überregional bekannt ist, werden Handball, Rhytmische Sportgymnastik und Volleyball angeboten.

© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst

Gründungsphase

Der HSV Barmbek-Uhlenhorst entstand am 15. Oktober 1923, als sich im Rahmen der Reinlichen Scheidung die 150 Mitglieder starke Fußballabteilung der Hamburger Turnerschaft Barmbeck-Uhlenhorst von 1876 eigenständig machte. Bereits 1925 war der Verein auf 450 Mitglieder angewachsen, stand jedoch noch im Schatten des erfolgreichen Nachbarn USC Paloma Hamburg. Zwar konnte die erste Fußballmannschaft 1928 in die höchste Hamburger Liga aufsteigen. Da diese jedoch nach nur einem Spieltag wegen der Fußball-Revolution den Betrieb einstellte, konnte man sich dort nicht auszeichnen. Die folgende Reform des Ligensystems hatte die erneute Einstufung in der Zweitklassigkeit zur Folge.

1928 - 1945

Bis 1935 ging die Mitgliederzahl dann auf 315 zurück. Während des Zweiten Weltkrieges bildete der Verein wie viele andere auch Kriegssportgemeinschaften (KSG), um den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Von 1943 bis 1944 bildet der Verein zusammen mit der Post SG Hamburg die KSG Post/BU Hamburg. Diese wurde dann am 23. Juni 1944 durch den SV St. Georg und dem SC Sperber Hamburg zur KSG Alsterdorf erweitert.

1946 - 1964

Nachkriegszeit & Aufschwung

Ab 1946 firmierte der Verein dann wieder als HSV Barmbek-Uhlenhorst. Nach der Aufnahme des FC Rot-Weiß Hamburg 1923 im Jahr 1949 beschloss der Verein, sich mit Wirkung vom 21. November 1954 den endgültigen Namen HSV Barmbek-Uhlenhorst von 1923 zu geben. 1955 stiegen die Fußballer erstmals in die Verbandsliga auf. Dort verweilte der Verein sieben Jahre, ehe nach zwei zweiten Plätzen 1960 und 1961 in der Saison 1961/62 durch ein 2:1 im Entscheidungsspiel ausgerechnet gegen Nachbar USC Paloma vor 6000 Zuschauern der Aufstieg in die Landesliga Hamburg gelang. Dort wurde man auf Anhieb Hamburger Amateurmeister und qualifizierte sich für die Aufstiegsrunde zur zweitklassigen Regionalliga Nord. Durch das 3:1 im Entscheidungsspiel gegen Leu Braunschweig gelang 1963 erstmals der Aufstieg in den bezahlten Fußball. Doch am Ende der Saison 1963/64 folgte als Tabellenletzter mit nur fünf Siegen der sofortige Abstieg.

1965 - 1970

Jahre der Zweitklassigkeit

Doch nur zwei Jahre später konnte sich der HSV Barmbek-Uhlenhorst unter Trainer Edu Preuß mit nur drei Saisonniederlagen souverän in der Landesliga Hamburg und in der folgenden Qualifikationsrunde für die Regionalliga Nord qualifizieren. Dort etablierte sich der Verein als dritte Kraft im Hamburger Fußball hinter dem Bundesligisten Hamburger SV sowie dem ebenfalls in der Regionalliga spielenden FC St. Pauli. Eine Grundlage bildete dabei die herausragende Jugendarbeit. Mit über 30 Jugendmannschaften hatte der HSV Barmbek-Uhlenhorst in den 1960er Jahren die zweitgrößte Jugendabteilung eines deutschen Fußballvereins. Doch auch die finanzielle Unterstützung durch Hermann Sanne, der aus einem kleinen Schrotthandel ein florierendes Entsorgungsunternehmen gemacht hatte, war ein wesentliches Element für den Erfolg. Er ermöglichte unter anderem die dringend erforderliche Ausstattung des eigenen Stadions mit einem Rasenplatz. Der Verein sorgte zunehmend für Begeisterung beim Hamburger Publikum. Kamen 1966/67 in der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg im Schnitt nur 1906 Zuschauer zu den Heimspielen auf dem Sperber-Platz in Alsterdorf, waren es nach der Rückkehr auf den eigenen Platz 1969/70 bereits 3676. Sponsor Sanne hatte das Ziel ausgegeben, den FC St. Pauli als zweite Kraft im Hamburger Fußball abzulösen. Als während der schwierigen Saison 1967/68 die gesamte Mannschaft kündigte, nutzte er dies als Chance und lockte zahlreiche erfahrene Spieler nach Barmbek, darunter den 14-fachen Nationalspieler Willi Giesemann und den zweiten Torwart des Hamburger SV, Erhard Schwerin.

© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
© Archiv Hamburger Abendblatt
© Archiv Hamburger Abendblatt

1970 - 2000

Niedergang & Wiederaufstieg

Der Verein überlebte zwar finanziell, doch der Absturz in niedere Fußballregionen konnte in den folgenden Jahren nicht verhindert werden. Zunächst spielte die Mannschaft nach dem Zweitligaabstieg unter Trainer Bernd Brehme in der Oberliga.

In der Spielzeit 1977/78 erreichte Barmbek/Uhlenhorst in der Oberliga den fünften Tabellenplatz und zog dadurch als beste Hamburger Mannschaft dieser Liga in die Spielrunde um die Deutsche Amateurmeisterschaft ein.Dort verlor BU aber in der ersten Runde gegen die Eintracht Frankfurt Amateure. Im Herbst 1978 wurden mit Siegmund Malek und Arthur Kreienbrinck zwei BU-Spieler in der bundesdeutschen Amateurnationalmannschaft eingesetzt. In der Saison 1978/79 sorgten Andreas Brehme und Joachim Philipkowski, die beide trotz Jugendalters bereits in die Oberliga-Mannschaft hochgezogen worden waren, für Aufsehen.

Bernd Brehme schied 1980 als Trainer aus, fortan wurde die Mannschaft von Ulrich Schulz als Spielertrainer betreut. Am Ende der Saison 1980/81 stand der Abstieg in die Viertklassigkeit der Hamburger Verbandsliga fest und ein weiteres Jahr später folgte der erneute Abstieg, diesmal in die fünftklassige Landesliga. 1983 wurde ein Zusammenschluss mit dem SC Urania erwogen, zu den Gründen für die Überlegungen gehörte die (gemeinsame) Stadionfrage, da bereits geplant war, auf dem städtischen Gelände des Platzes an der Steilshooper Straße Wohnungen zu errichten. Als eine Möglichkeit wurde deshalb in Betracht gezogen, Uranias Grandplatz zu einem Stadion auszubauen. Im Laufe der 1980er Jahre stieg der Verein sogar bis in die sechstklassige Bezirksliga Nord ab.

© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst

2000 - HEUTE

Danach spielte der Verein überwiegend in der Verbandsliga bzw. der Landesliga; am Ende der Saison 2003/04 konnte er sich überraschend für die neugeschaffene Oberliga Nord qualifizieren. Nach einem Jahr musste BU knapp absteigen. Dennoch galt die Saison als Erfolg, da man sich in der neuen Liga mit den Spitzenteams aus den zwei zusammengelegten Oberligen Schleswig-Holstein/Hamburg und Niedersachsen/Bremen auseinandersetzen musste. Bis 2011 spielte BU in der fünftklassigen Oberliga Hamburg, stieg dann für ein Jahr in die Landesliga Hansa ab und gehörte nach direktem Wiederaufstieg seit der Saison 2012/13 wieder der Oberliga Hamburg an. 

Nach der Saison 2021/22 stieg BU abermals ab und spielt aktuell in der Landesliga Hammonia. In der Spielzeit 2022/23 verpasste man knapp den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga-Hamburg und belegte mit nur 3 Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz den 4. Tabellenplatz. Aktuell befindet sich das Team in der Winterpause der laufenden Saison 2023/24 und belegt nach 17 gespielten Partien (Stand 12.01.2024) den 4. Tabellenplatz.  

© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
Foto: Thorge Huter

Hamburger Pokalsieger 2014/15

„4700 Zuschauer in dem pickepacke vollen Stadion Hoheluft sahen einen guten Auftritt des HSV Barmbek-Uhlenhorst in der ersten Halbzeit. Bereits kurz nach dem Anpfiff von Referee Dennis Krohn stellte BU die Weichen auf Pokalsieg. Ein langer Einwurf von Niklas Müller-Leitloff gelangt über Ivan Sa Borges Dju zu Adrian Sousa, welcher das Leder durch die Beine von SCC-Keeper Sascha Kleinschmidt in den Maschen unterbringt (11.). Condor in der kompletten ersten Hälfte in einer Art Tiefschlaf. So war es zwar verdient, aber dennoch überraschend, dass BU nur zwei Minuten später die Führung ausbaute. Nach einem Steilpass von Adrian Sousa ist Achraf Ouro-Gnaou auf und davon und netzte das Spielgerät ins linke untere Eck ein (13.). Und BU drückte weiter aufs Tempo und stellte die Defensive der „Raubvögel“ mehrfach vor große Probleme. Dennoch blieb es zur Pause bei der 2:0 Führung der Barmbeker.

Die Szenen darauf waren pure Freude: Fans und Spieler lagen sich in den Armen und feierten den neuen Pokalsieger Barmbek-Uhlenhorst. Für den SC Condor ist es nun die zweite Pokalniederlage in Folge. „Wir haben uns lange auf das Spiel vorbereitet und die Jungs haben sehr gut gearbeitet. Wir haben in der ersten Halbzeit das gespielt, was wir spielen wollten – Condor wenig Platz geben. Wir waren dann immer in der Lage einen guten Konter zu spielen. In der zweiten Hälfte haben wir mehr Druck bekommen. Dennoch haben wir das gut gelöst und dann am Ende gewonnen. Die Jungs haben das einfach verdient nach dieser überragenden Saison“, so BU-Erfolgscoach Frank Pieper nach dem Abpfiff.“

Text: amateur-fussball-hamburg.de

© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
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DFB-POKAL TEILNAHMEN

Fünfmal in seiner Vereinsgeschichte erreichte BU die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals, doch lediglich 1975 konnte die zweite Runde erreicht werden.

In der Spielzeit 1972/73 wurde der FC Bayern München den Barmbekern zugelost. Vor der Rekordkulisse von 12.000 Zuschauern am Rothenbaum ging das Hinspiel 1:4 verloren (den Ehrentreffer für BU erzielte Greif), das Rückspiel bescherte den Blau-Gelben dann eine glatte 0:7-Niederlage im Münchener Olympiastadion. 1973/74 musste man sich dem KSV Hessen Kassel im dortigen Auestadion mit 1:2 geschlagen geben. Im darauffolgenden Jahr (1974/75) ereilte BU, diesmal als Zweitligist, zum dritten Mal in Folge das Erstrundenaus. Gegen die unterklassigen Sportfreunde Siegen gab es an der „Anfield“, wie der Wilhelm-Rupprecht-Platz in liebevoller Übertreibung genannt wurde, eine 1:2-Niederlage. Etwas erfolgreicher verlief die Pokalsaison 1975/76. In der 1. Hauptrunde war man bei den Amateuren des VfB Stuttgart mit 3:1 erfolgreich. Das Aus folgte dann in der 2. Hauptrunde mit einer Heimniederlage gegen Hassia Bingen mit 2:3 n. V.

Durch einen 2:0-Finalsieg im Oddset-Pokal gegen den SC Condor im Stadion Hoheluft qualifizierte sich der HSV Barmbek-Uhlenhorst am 25. Mai 2015 für den DFB-Pokal 2015/16. Am 9. August 2015 schied er in der ersten Hauptrunde gegen den Bundesliga-Absteiger Sport-Club Freiburg mit 0:5 aus.

© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
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15. Oktober 2023 - 100 JAHRE BU

© Archiv HSV Barmbek-Uhlenhorst
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